Die Silberzunge ist eine Metapher für Charme und Überzeugungskraft. Ein Mensch mit Silberzunge weiß für sich einzunehmen. Das schaffen auch Maverick mit ihrem neuen Album Silver Tongue. 

Wir haben hier eindeutig Stadionrock vorliegen. Wem der Begriff nichts mehr sagt,- es handelt sich um Musik, die gezielt für ein größeres Publikum geschrieben wird. Eingängige Refrains mit fettem Chorus, der live weitgehend vom Publikum mit getragen werden soll, und insgesamt radiofreundliche Melodien. Dagegen ist auch nichts einzuwenden, es ist sowieso für Musiker keine gute Idee sich zu sehr auf Komplexität zu versteifen. Viele Bands sind in ihrem Bestreben progressive Rock zu machen zu sehr auf vertrackte Melodien geraten und sie haben dementsprechend nur ein kleines Publikum. Maverick bedienen keine Nische. 

Wir finden hier kein überdimensionales Solo, sondern auf den Punkt gebrachte Melodien, die den Songs eher dienlich sind und Akzente setzen statt sich zu sehr ins Zentrum zu stellen. Der Bass hält sich weitgehend an die Grundtöne, begleitet also meist nur und lässt damit viel Spielraum für Gesang und Gitarre; bei den ruhigeren Stellen kommt er gut zur Geltung. Die Drums bieten stets eine sinnvolle Ergänzung zu den Riffs und wir werden nicht von überflüssigen Fills erschlagen. Die Keyboards sind nicht zu dominant und die Songs funktionieren auch ohne sie, sind aber für das Album gut gemacht. Man merkt, dass die Band sich live nicht mit Keyboard zeigt. 

Text und Gesang stehen eindeutig im Mittelpunkt, aber das muss auch so sein, wenn man etwas mitzuteilen hat. Der Sänger erinnert mich an Sebastian Bach. Die Songs sind auch vergleichbar melodisch gehalten wie bei Winger, FM, Skid Row und co. Der Song Lorelai klingt stellenweise ein wenig nach >18 and Life<, ohne jedoch dreist abgeschrieben zu sein. Einem weiteren Einfluss haben Maverick den Bonustrack gewidmet, der ein Cover von >We all Die Young< von Steelheart ist. 

Die gute Laune verlässt uns auf dem Album nur selten, fast jeder Song ist eine Rockhymne. 

Meine Anspieltipps sind Hideaway, Lorelai, Halfway to Heaven und Sweet Surrender, sowie auch der geile Opener Puppet Show. 

Fazit: 

Das Album ist auf jeder Party eine Bereicherung. Hier haben Freunde des Metal, Hard Rock und sogar Punk Rock gleichermaßen ihre Freude.