Dust & Bones

1. Willkommen! Bitte stellt euch kurz vor.

 

Thorsten: Hi, erstmal vielen Dank für Dein Interesse an DUST&BONES. Das freut uns sehr. Ich bin Thorsten Bassist und einer von zwei Sängern von DUST & BONES.Bernd: Hallo, ich bin Bernd und spiele Gitarre.

2. Könnt ihr uns etwas über die Band erzählen, wie zum Beispiel das Gründungsjahr und was euch dazu bewogen hat, eine Band zu gründen?

 

Thorsten: DUST&BONES wurden 2000 von Jarle, Roberto und mir gegründet. Wir alle hatten davor schon in verschiedenen Bands gespielt. Roberto z.B. Bass bei der Band Totenmond und Jarle und ich u.a. in der Thrashmetalband Machinery. Wir wollten unbedingt einmal zusammen Musik machen. Dann haben wir uns einfach im Proberaum einer befreundeten Band getroffen, ein, zwei Bierchen getrunken, losgelegt und DUST&BONES war geboren.

3. Hat euer Bandname eine besondere Bedeutung?

 

Thorsten: Eine tiefere Bedeutung nicht, nein. Er hat uns allen gefallen und nach unserer Recherche im Internet damals war der Name und die Domain noch frei. Diese www.dustandbones.de haben wir uns gleich gesichert. Nachdem wir den Bandnamen hatten, haben wir in einer Probe den gleichnamigen Song geschrieben. Darin heißt es im Refrain: „DUST&BONES don’t sing the blues…“ ich glaube das passt ganz gut.

4. Was hat euch dazu inspiriert, zwei Sänger in der Band zu haben? Was macht das besonders?

 

Thorsten: Von Beginn an wollten wir 2 Sänger in der Band haben. Jens, der vor Vöhri in der Band war, hatte auch eine rauhe, tiefere Stimme. Uns hat schon immer der daraus entstehende, für uns sehr interessante Kontrast zu meiner Stimme gefallen. Auch die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben. Zum einen Live und zum anderen im Songwriting. Wir machen eigentlich viel aus dem Bauch heraus. Es klang in unseren Ohren einfach cool und es macht durch die Interaktionsmöglichkeiten live noch mehr Spaß.

5. Wie steht ihr zu Social Media und was seht ihr als Vor- und Nachteile?

 

Thorsten: Um Infos über die Band zu kommunizieren und sich mit unseren Supportern und Fans auszutauschen und direkt Feedback zu bekommen, dafür finde ich es gut. Auch ich folge über Social Media Bands, die ich super finde. Ansonsten nutze ich Social Media privat wenig bis überhaupt nicht.

6. WIE GESTALTET IHR EUER SONGWRITING? GIBT ES EINEN BESTIMMTEN PROZESS, DEM IHR FOLGT?

 

THORSTEN: JA, FAST IMMER MACHEN BERND UND ICH DEMOS, DIE WIR DANN DEN ANDEREN VORSPIELEN, WAS IMMER EINE SPANNENDE SACHE IST. IST DIE SONGIDEE FÜR ALLE OK, ARBEITEN WIR DIESE GEMEINSAM NACH UND NACH AUS. BEI DER LETZTEN PLATTE „THE GREAT DAMNATION STEREO PARADE“ KONNTEN WIR ALLE SONGS ZUVOR ZUSÄTZLICH AUCH LIVE TESTEN, WAS RECHT INTERESSANT WAR.

 

BERND: VIELLEICHT NOCH EINE ERGÄNZUNG ZU MEINEM PERSÖNLICHEN SONGWRITING, BEI MIR KOMMEN DIE IDEEN IMMER VOM INSTRUMENT. ICH SAMMLE RIFFS UND LICKS UND MANCHMAL PASST DAS EINFACH ZUSAMMEN, ODER ICH ANALYSIERE EINE AKKORDFOLGE UND GREIFE IN DIE THEORIEKISTE ZUR OPTIMIERUNG UND FÜGE NEUE HARMONIEN DAZU UND FREUE MICH, WENN DER PLAN AUFGEHT. ICH ERSTELLE ZUHAUSE EIN DEMO SCHICK ES DEN JUNGS UND WENN ES GEFÄLLT, GEHE ICH IN DER REGEL MIT JARLE UNSEREM SCHLAGZEUGER IN DEN PROBERAUM UND LEG LOS, UM EINE GRUNDLAGE ZU SCHAFFEN.

7. FINDET IHR, DASS SICH DIE ROCK- UND METAL-SZENE IN DEN LETZTEN JAHREN VERÄNDERT HAT?

 

THORSTEN: DA ICH JA SCHON EIN PAAR JAHRE AUF DEM BUCKEL HABE FEHLEN MIR NATÜRLICH, WIE VIELEN VIELEN ANDEREN MENSCHEN AUCH, BANDS UND DIE DAMIT VERBUNDENEN PERSÖNLICHKEITEN UND IKONEN DIE MICH SEIT MEINER JUGEND SEHR INSPIRIERT UND IMMER BEGLEITET HABEN: LEMMY UND MOTÖRHEAD, JOEY, JOHNNY, DEEDEE, TOMMY UND DIE RAMONES, HANK VON HELVETE, USW. ABER DIES IST DER ZAHN DER ZEIT. AUCH DAS SLAYER NICHT MEHR AM START SIND, IST ZWAR NACHVOLLZIEHBAR FÜR MICH ABER TROTZDEM SCHADE. IM GEGENZUG DAZU LEBT DIE MUSIK, DIE POWER UND DER SPIRIT DIESER BANDS UND MUSIKER IN VIELEN AKTUELLEN BANDS WEITER. WAS ICH EINFACH NUR SAUGUT FINDE.

 

BERND: DA ICH MICH NICHT WIRKLICH ALS EIN TEIL EINER SZENE EMPFINDE, KANN ICH MIR NUR EINE MEINUNG ÜBER DIE MUSIK MACHEN, DIE MICH ERREICHT. ICH STELLE DABEI FEST, DASS DIE DIVERSEN SUB GENRES SICH DER TRADITIONSPFLEGE WIDMEN, DAS IST HANDWERKLICH MEIST SUPER GEMACHT, JEDOCH MUSIKALISCH SELTEN ÜBERRASCHEND. WAS MIR IN DEN LETZTEN JAHREN SEHR GUT GEFALLEN HAT, IST DIE WIEDERBELEBUNG DES PROG GENRES U.A MIT STEVEN WILSON, UM NUR EINEN NAMEN ZU NENNEN, DA WIRD AUCH VIEL ZITIERT, ABER IRGENDWIE EIN STÜCK ORIGINELLER NACH MEINEM EMPFINDEN. ICH BEMERKE ABER AUCH, DAS NEBEN GROSSVERANSTALTUNGEN WIE WACKEN SICH VIELE KLEINERE UND REGIONALE FESTIVALS ETABLIERT HABEN, DIE KÄMPFEN ZWAR JEDES JAHR UMS ÜBERLEBEN, ZEUGEN ABER AUCH VON EINER NACH WIE VOR VITALEN BASIS VON MENSCHEN DIE SICH FÜR ROCK UND METAL INTERESSIEREN UND ICH DENKE DAS UNTERSCHEIDET DIESE SZENE AUCH VON KURZLEBIGEN TRENDS

8. Welche Bands oder Künstler haben euren Sound beeinflusst?

 

Thorsten: Neben den bereits genannten eigentlich jede Musik, die jedem einzelnen von uns gefällt, Das ist bei uns allen wirklich breit gefächert und geht vom Rock’N’Roll über Punkrock bis hin zum Thrashmetal, Hardcore und Grindcore. Wenn wir der Meinung sind, dass etwas zu unserem Sound passt, kann das vieles sein. Es sollte sich für uns halt stimmig anfühlen.

9. EUER LETZTES ALBUM WURDE 2019 VERÖFFENTLICHT UND SEITDEM SIND FÜNF JAHRE VERGANGEN. HABT IHR EUCH IN DIESER ZEIT WEITERENTWICKELT ODER VERÄNDERT?

 

BERND: ICH FINDE WIR SPIELEN TIGHTER ZUSAMMEN UND VÖHRI HAT DEUTLICH MEHR PLATZ IN UNSERER MUSIK BEKOMMEN. DAS LIEGT DARAN, DASS THORSTEN FRÜHER SEINE PARTS ALS SÄNGER MEHR IM FOKUS HATTE UND VÖHRI DAS ERGÄNZT HAT, MIT DEM NEUEN ALBUM HAT SICH DIESE AUFTEILUNG EIN STÜCK WEIT VERSCHOBEN, WAS ICH PERSÖNLICH ALS BEREICHERUNG EMPFINDE. ICH SELBST HABE JA ERST MIT DIESER PLATTE DEN DUST&BONES CODE VOLLSTÄNDIG GEKNACKT. ICH HABE SCHON IMMER SONGS GESCHRIEBEN, ABER DAS PASSTE OFT NICHT ZUR BAND. JETZT HABE ICH DEN DREH RAUS UND MIT IST KLAR WELCHE ART VON RIFFS UND STRUKTUREN EIN SONG BRAUCHT DAMIT ER FÜR DIE BAND PASST.

10. OBWOHL IHR VIEL LIVE SPIELT, SEID IHR NOCH NICHT SO BEKANNT, WIE IHR ES VERDIENT HÄTTET. WAS DENKT IHR, WORAN DAS LIEGT?

THORSTEN: ERSTMAL VIELEN DANK UND EINE SEHR GUTE FRAGE. EIGENTLICH MACHE ICH MIR PERSÖNLICH GESAGT KEINE GROSSEN GEDANKEN DARÜBER. IN INTERVIEWS LESE UND HÖRE ICH VON BEKANNTEREN BANDS OFT: „WIR WAREN ZUR RICHTIGEN ZEIT AM RICHTIGEN ORT“. SICHER LIEGT ES AUCH MIT DARAN. WIR FREUEN UNS AUF JEDES EINZELNE UNSERE LIVEKONZERTE UND VERSUCHEN IMMER UNSEREM PUBLIKUM UND UNS EINE BESTMÖGLICHE ZEIT ZU BEREITEN, EGAL WIE ODER WO, THAT’S IT

11. Gibt es ein bestimmtes Konzert aus der Vergangenheit, das euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

 

Thorsten: Ist für mich persönlich wirklich sauschwer zu beantworten. Da jedes Konzert seine eigene Stories entwickelt.

 

Bernd: Für mich war das auf jeden Fall unsere Live CD Präsentation für The Great Stereo Damnation 2019. Kurz vor dem Gig erlitt Dirk eine schwere Verletzung an seiner rechten Hand, was ja für ihn als Gitarrist der absolute Horror war. Wir entschlossen uns den Auftritt trotzdem durchzuziehen, was nicht einfach ist für eine Band die ihre Songs für zwei Gitarristen schreibt und probt. Alles in allem war es ein großer Erfolg und der erste der dazu gratulierte war Dirk der uns Live vorort im Publikum abgefeiert hat und alles in seiner Macht dafür getan hatte, dass der Event ein voller Erfolg wurde. Das ist der Spirit der uns antreibt, Brotherhood in seiner reinsten Form. Zur Ergänzung, er kann heute wieder mindestens genauso gut Gitarre spielen wie vor seinem Unfall.

12. Was sind die größten Unterschiede für euch zwischen Live- und Studioarbeit?

 

Thorsten: Der direkte Kontakt zum Publikum. Der Thrill und das nicht wiederholbare Erlebnis. Das ist live einfach unbeschreiblich. Im Studio kann man Ideen entwickeln. Dinge wiederholen und verfeinern. Am Sound arbeiten, Details hinzufügen. Der kreative Aspekt der Studioarbeit ist schon klasse.

 

Bernd: Für einen Musiker besteht die größte Herausforderung darin beide Welten miteinander zu verbinden. Das bedeutet die Parts, die du dir für das Studio überlegt und aufgenommen hast müssen auf die Bühne transportiert werden. Für einen Gitarristen bedeutet das: Melodielinien müssen ggf. vereinfacht werden, manche Sachen fallen komplett weg. Das Equipment der Ablauf muss sicherstellen, dass live die Dynamik nicht verloren geht, feine Betonungen müssen vielleicht härter gespielt werden, dabei zeigt sich, ob ein Song was taugt oder nicht. Beste Beispiele für mich: UFO Strangers in The Night und Motörhead No Sleep `ill Hammersmith.

13.Wenn ihr als Besucher auf einem Festival wärt, wo würden wir euch finden?

 

Thorsten: Bei mir, eher weiter hinten in der Nähe eines Bierstands aber mit ausreichend guter Sicht zur Bühne.

15. Wovon handeln eure Songtexte?Thorsten: Unterschiedlich. Manchmal von einem konkreten Ereignis inspiriert und manchmal aus einem bestimmten Gefühl heraus. Oft mit einem Augenzwinkern und selbstironisch aber auch hin und wieder etwas ernster.

14. Kann man euch als professionelle Musiker bezeichnen oder habt ihr noch andere Berufe neben der Musik

 

Thorsten: Wir haben alle unsere Jobs neben der Musik, aber Musik ist ein sehr wichtiger Teil unseres Lebens.

17. WIE VIEL ZEIT HABT IHR ETWA FÜR DIE ARBEIT AN DEM NEUEN ALBUM BENÖTIGT?

 

THORSTEN: DAS IST SEHR SCHWER FÜR MICH ZU SAGEN. AUF DEM ALBUM GIBT ES SONGS DIE SCHON FAST FERTIG AUF VERSCHOLLEN GEGLAUBTEN DEMOTAPES WIEDERENTDECKT WORDEN SIND, MACHE SONGS WURDEN SEHR SCHNELL ENTWICKELT UND ANDERE ÜBER EINE LÄNGERE STRECKE

 

Bernd: Jarle hat den Grundstein Ende September 2023 gelegt und seine Drums in einem eigens dafür optimierten Studio aufgenommen, ich denke er war sehr zufrieden damit. Ich und Dirk haben die Gitarren bei mir zuhause aufgenommen, meist nach Feierabend über ein Vierteljahr verteilt. Der Bass von Thorsten wurde ebenfalls bei mir auf Festplatte gebannt. Danach habe ich die Gitarren- und Bassspuren editiert und geschnitten, damit Achim in seinem Indiscreet Audio Studio eine Grundlage für seinen Mix hatte. Thorsten und Vöhri waren bei Bobbes in seinen Backguard Studios Rottweil und haben an vier Wochenenden die Vocals dort aufgenommen. Zu guter Letzt hat Achim alles zu einem Top Ergebnis zusammengeführt. Dadurch hat der Aufnahmeprozess ein dreiviertel Jahr in Anspruch genommen. Dank der Arbeitsteilung konnten wir die gesamten Produktionskosten für uns auch halbwegs in den Griff bekommen.

16. Euer neues fünftes Album knüpft an eure vorherigen Alben an. Ihr seid euch treu geblieben und die Songs bieten eine breite Palette. Was erhofft ihr euch von diesem Album?

 

Thorsten: Vielen Dank für dieses Feedback. Das freut uns sehr. Wir erhoffen uns von diesem Album, dass möglichst viele Menschen mindestens so viel Spaß daran haben es zu hören wie wir beim Schreiben und Produzieren der neuen Songs gehabt haben. Das wäre gigantisch. Auch freuen wir uns darauf viele Nummern davon sehr bald live zu spielen.

 

Bernd: Wir hoffen das unsere Musik mit der neuen Platte bekannter und wird und sich dadurch Optionen ergeben größere Gigs zu spielen.

18. Gab es einen bestimmten Moment in eurer Karriere, der euch Gänsehaut bereitet hat?

 

Thorsten: Viele Momente. Der letzte Moment dieser Art war für mich, als ich mir den fertigen Mix des Albums beim Urlaub auf Lanzarote mit einem Bierchen in der Hand auf einer Dachterrasse mit Blick auf den Sonnenuntergang und den Atlantik angehört habe. Gänsehaut beim Beantworten dieser Frage again, vielleicht viel zu kitschig, aber egal, das war ein sehr schöner Moment.

 

19. Was war das Kurioseste oder Außergewöhnlichste, das ihr bisher auf Tour erlebt habt?

 

Thorsten: Sorry, code of the road. Was auf der Straße passiert, bleibt auf der Straße.

20. Was würdet ihr einer Newcomer-Band mit auf den Weg geben?

 

Thorsten: Du meinst sicher eine Band, die an ihren Anfängen steht. Was uns gutgetan hat war und ist sich nicht verbiegen zu lassen, sondern immer der eigenen Intuition zu folgen. Auch verstehen wir uns hervorragend untereinander, obwohl wir sehr unterschiedlich sind. Zusätzlich versuchen wir immer das Beste aus den uns gegebenen Möglichkeiten zu machen, blicken selten zurück und haben immer viel Spaß daran neue Erfahrungen zu sammeln. Der Faktor Spaß sollte aus meiner Sicht immer eine wichtige Rolle spielen.

21. Zum Abschied möchtet ihr noch jemanden grüßen?

 

Thorsten: Vielen Dank an Dich für das Interview und Deine Fragen. Ja sehr gerne, von meiner Seite aus im Namen der „staubigen Knochen“ alle die es mit uns DUST & BONES gut meinen. Ihr seid für uns die Größten… mucho Cheerz, Thanks and Greetz.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.